Dritte Generation:
1983-2014
Ende der 1970er Jahre begannen Mikrografik und digitale Technologie die Geschäftstätigkeit amerikanischer Unternehmen zu verändern. Diese Technologien schränkten die Notwendigkeit der Ablage und Aufbewahrung von Papierdokumenten tendenziell ein. Aber diese Technologien öffneten auch die Tür zu neuen Möglichkeiten. 1982 wagte das Unternehmen erstmals den Sprung über Aktenboxen aus Wellpappe und Schubladen hinaus. Als natürliche Ergänzung zur Aufbewahrung von Dokumenten führte das Unternehmen unter dem Markennamen „Fellowes“ eine Reihe von Aktenvernichtern aus deutscher Produktion ein und erweiterte damit sein Angebot, das ab sofort nicht nur Archivierungslösungen umfasste. Ein Jahr später erwarb das Unternehmen ein Geschäft, das PVC (Kunststoff-)Ablagesysteme für Mikrofiche und Disketten herstellte. Die beiden neuen Produktreihen waren erfolgreich und führten in den nächsten zwanzig Jahren zu einer raschen Expansion mit hunderten von neuen Produkten und über 25 Firmenübernahmen in den Kategorien Bürogeräte und Computerzubehör.
Mit dieser Änderung des Produktportfolios und des Angebots änderte das Unternehmen seinen Firmennamen in Fellowes Manufacturing Company und behielt „Bankers Box“ als Marke für seine Aufbewahrungsboxen bei. In den nächsten Jahrzehnten konnte sich das Unternehmen neben der heute bekannten Marke „Bankers Box" auch als Marktführer der Marke „Fellowes" für die Produktkategorien Aktenvernichter, Binde- und Laminiergeräte, ergonomisches Arbeitsplatzszubehör sowie Computerzubehör etablieren. Ende der 1980er Jahre wuchs das Unternehmen rasant, stand aber vor schwierigen Herausforderungen, dieses Wachstum zu bewältigen. Diese internen Herausforderungen fielen mit einem starken Wandel in der Büroartikelindustrie zusammen, der durch die Entstehung von Büroartikel-Supermärkten verursacht wurde. Diese neuen Einzelhändler übten einen starken Druck auf die Preise und Gewinne aus. In dieser entscheidenden Zeit bat Jamie Fellowes seinen Bruder Peter, ihn in der Geschäftspartnerschaft zu unterstützen.
Peter hatte im Fach Englisch promoviert und eine Karriere im Hochschulbereich verfolgt. Mit Mitte vierzig war Peter vom Hochschullehrer zum Studiendekan befördert worden. Ihm stand eine vielversprechende Hochschulkarriere bevor. Dennoch folgte Peter Fellowes dem Ruf der Familie und schloss sich 1989 seinem Bruder im Unternehmen an. Einige Jahre später wurde er Präsident des Unternehmens und Jamie fungierte als CEO. Die Brüder arbeiteten effektiv als Team zusammen.
Der neue Markt der 1980er und 1990er Jahre erforderte eine niedrigere Kostenbasis des Betriebs, um dem Preisdruck des Marktes gerecht zu werden. Zunächst standen sie vor der schweren Aufgabe, bestimmte Strukturen und Geschäftsabläufe abzubauen, da sich der Markt verändert hatte.
Produktion und Vertrieb wurden erneut zentralisiert, von fünf regionalen Werken auf einen konsolidierten Betrieb in Itasca, Illinois, um die Kosten zu senken. Unter Nutzung der zentralisierten Fertigungsmengen begann das Unternehmen erstmals, Wellpappenbögen zu Kisten zu verarbeiten, indem es Technologien wie Stanzen, Drucken, Falten und Kleben einsetzte. Darüber hinaus wagte man sich an die Drahtfertigung, an Spritzgusstechniken und andere Technologien, um die Qualität zu verbessern und die Kosten der Produkte zu senken. Man begann mit der Entwicklung und Herstellung eigener Aktenvernichter und führte 1990 den weltweit ersten „Persönlichen Aktenvernichter“ (PS30/50) ein. Die Automatisierung durch Robotertechnologie senkte die Kosten vieler Fertigungsprozesse. Im Jahr 1990 wurde Advantage Fellowes vorgestellt: ein neues Konzept zur Prozessverbesserung, um höhere Qualität und niedrigere Kosten bei wiederkehrenden Arbeitsprozessen zu gewährleisten. Diese Maßnahmen erwiesen sich als erfolgreich und das Unternehmen konnte trotz des Preisdrucks solide Gewinne erzielen und weiter wachsen.